Sie sind hier:

Hier gibt es professionelle Unterstützung

Streng vertraulich und kompetent - Ein Jahr Betriebliche Sozialberatung

Sechs Frauen der Betrieblichen Sozialberatung
Beraten kompetent und vertraulich: Karen Rohlf-Grimm, Sabine Sager, Katharina Leenen, Birgit Sprecher, Andrea Jonasson und Maria Jagesberger (von links nach rechts). Nicht auf dem Bild ist Benjamin Lindenau.

MUMM: Seit dem 1. Oktober 2018 gibt es die Betriebliche Sozialberatung. Frau Sprecher, Sie sind die Leiterin. Was macht die Betriebliche Sozialberatung?

Birgit Sprecher: Die Betriebliche Sozialberatung ist ein niedrigschwelliges Beratungsangebot des Arbeitgebers zu beruflichen, persönlichen und gesundheitlichen Fragestellungen. Wir bieten "erste Hilfe" und sind Wegweiser zu anderen Beratungsstellen. Wir unterstützen auch bei länger andauernden Problemlagen.

MUMM: Wer kann die Unterstützung der Betrieblichen Sozialberatung in Anspruch nehmen?

Birgit Sprecher: Unsere Angebote richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Führungskräfte, Personalräte, Frauenbeauftragte und Schwerbehindertenvertretungen der Kernverwaltung sowie der Eigenbetriebe, die Verträge mit uns geschlossen haben. Wir bieten Einzel- und Teamberatungen. Wir beraten auch Angehörige. Eine Beratung kann in Absprache mit den Vorgesetzten in der Arbeitszeit oder ohne Absprache außerhalb der Kernarbeitszeit wahrgenommen werden. Wichtig ist: Unsere Beratungen sind absolut vertraulich. Wir unterliegen alle der strengen gesetzlichen Schweigepflicht. Zusätzlich haben wir ein sehr hohes Datenschutzniveau. Alles was hier besprochen wird, bleibt hier.

MUMM: Warum bietet der Arbeitgeber eine Betriebliche Sozialberatung an?

Birgit Sprecher: Es geht im Kern darum, die Gesundheit und die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen zu sichern. Davon profitieren auch das Arbeitsumfeld und die Betroffenen selber.

MUMM: Wie genau muss ich mir eine Beratung vorstellen?

Birgit Sprecher: Am Anfang jeder Beratung steht die Klärung: Was wünschen Sie, was ist Ihr Ziel, um was geht es Ihnen konkret. Das kann eine akute Krise sein. Das kann auch die Klärung bei Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger sein, sich mit ihrer zukünftigen Rolle auseinanderzusetzen und einen professionellen Umgang mit ihren Aufgaben und den Anforderungen der Organisation zu finden. Auch in schwierigen beruflichen Situationen und persönlichen Lebenslagen sind wir ansprechbar um eigene Kräfte aufzubauen, zu stärken und zu entlasten. Wir beraten und unterstützen auch bei familiären Herausforderungen oder Suchtthemen. Wichtig ist, dass die Betroffenen im Rahmen ihrer Möglichkeiten selber mitwirken.

MUMM: Wie ist die Betrieblichen Sozialberatung bislang angenommen worden und wie ist Ihr Team ausgestattet?

Birgit Sprecher: Die Resonanz und die Rückmeldungen sind sehr gut! Bereits in den ersten acht Monaten haben sich mehr als 400 Beschäftigte persönlich an uns gewandt, zwei Drittel davon Beschäftigte, ein Drittel Führungskräfte, aber auch Personalräte, Frauenbeauftragte und Schwerbehindertenvertretungen. Hinzukommen telefonische und Mail-Beratungen, die Teilnahme an BEM-Gesprächen und die Durchführung einer Suchtgruppe. Das alles machen wir derzeit mit einem Team von sechs Kolleginnen und einem Kollegen. Alle Mitglieder unseres Teams verfügen neben einem pädagogischen oder psychologischen Studienabschluss über umfassende Ausbildungen in der Beratungsarbeit mit verschiedenen Zusatzqualifikationen und langjähriger Berufserfahrung aus unterschiedlichen Bereichen.

MUMM: Haben Sie einen Wunsch für die Zukunft?

Birgit Sprecher: Ich wünsche mir, dass es alltäglich ist, sich professionelle Unterstützung zu holen. Und dass sich die Kolleginnen und Kollegen bei Fragestellungen oder Problemen möglichst früh an uns wenden. Es ist überhaupt kein Makel ein Problem zu haben, das man nicht alleine lösen kann. Man braucht im Leben mal mehr und mal weniger Unterstützung durch andere, das ist einfach menschlich.

Das Interview führte Doris Hülsmeier