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Respektvoller Umgang mit Vielfalt - was bedeutet das für dich?

Tanja Grabbe, Frauenbeauftragte beim Gesundheitsamt Bremen

Tanja Grabbe
Foto: privat

In meinem beruflichen und privaten Umfeld gibt es zum Glück viele, die wie ich offen im Umgang mit der Diversität aller Menschen sind. In der Öffentlichkeit darf es dafür aus meiner Sicht gerne noch mehr Vorbilder geben, die in Gesprächsrunden zur Akzeptanz von Vielfalt positiv Stellung beziehen. Nur durch Kommunikation kann man es schaffen, verfestigte Meinungen zu anderen Lebenswelten, Kulturen und Religionen aufzulockern. Am Arbeitsplatz muss von den Führungskräften eine klare Haltung ausgehen, die verdeutlicht, dass Diskriminierungen unter Kolleg:innen arbeits- oder dienstrechtlich verfolgt werden. Schlussendlich können wir, die keine Vorurteile und Probleme mit Vielfalt haben, auch als Vorbild agieren. Mein Motto: Gemeinsam stark für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

Stefan Pitsch, Schwerbehindertenvertretung an den Bremer Schulen

Stefan Pitsch
Stefan Pitsch

Inklusion ist ein Menschenrecht. Vor allem geht es dabei aber um die innere Haltung. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, nach den eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten ein gleichberechtigter Teil des gesellschaftlichen Lebens zu sein, davon bin ich zutiefst überzeugt. In diesem Sinn sind Schulen erst dann wirklich inklusiv, wenn sie sowohl ein Lernort für alle Schülerinnen und Schüler mit und ohne Handicap sind, aber genauso auch ein Arbeitsplatz für Menschen mit und ohne Behinderung. Gerade hier sind nach wie vor viele Widerstände zu überwinden. Dafür braucht es einen offenen, respektvollen, zugewandten und gelassenen Umgang miteinander.

Rafael Schyska, Bürgertelefon Bremen

Rafael Schyska
Rafael Schyska

Im Grundgesetz steht „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Das bedeutet eigentlich nichts anderes als: „Habt Respekt voreinander!“ Es geht darum, alle Menschen gleichwertig anzusehen und deren Andersartigkeit zu akzeptieren. Egal, ob im Privat- oder Berufsleben, Teilhabe darf nicht von ethnischer Herkunft, Nationalität, Erscheinung, Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter oder Beeinträchtigung abhängen. Jede:r möchte respektiert werden, dies ist ein menschliches Grundbedürfnis. Für mich bedeutet Vielfalt eine Bereicherung unserer Gesellschaft.

Norman Atilla Aksoy, Ansprechpartner für Integration/Migration bei der Polizei Bremen

Norman Atilla Aksoy
Foto: Christina Kuhaupt

Für mich bedeutet ein respektvoller Umgang mit Vielfalt, die Menschen so zu nehmen wie sie sind: Sie, ihre Herkunft, ihre Kultur, ihre sexuelle Identität und ihr Geschlecht nicht zu bewerten. Keine Urteile zu fällen, nur, weil mein Gegenüber anders ist, als ich es bin. Wer sich selbst als das Maß aller Dinge sieht, kann nicht offen für Vielfalt sein.
Nelson Mandela bringt es auf den Punkt: "Frei zu sein bedeutet nicht nur, seine eigenen Fesseln zu lösen, sondern ein Leben zu führen, das auch die Freiheit anderer respektiert und fördert."

Inouss Bourai-Touré, Amt für Soziale Dienste

Inouss Bourai-Touré
Inouss Bourai-Touré

Ein respektvoller Umgang mit Vielfalt bedeutet für mich, anderen zuzuhören, die Perspektive zu wechseln und die eigenen Privilegien zu reflektieren. Dazu gehört auch, Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft oder unterschiedlicher Hautfarbe, Körperfigur, Religion, Behinderung und unterschiedlichem Geschlecht mit Freundlichkeit und Neugier zu begegnen. Es ist wichtig, auf allen Ebenen - beispielsweise in Sprache, Musik, Werbung und Film - Diversität sichtbar zu machen. Es ist bedeutsam, nicht über "Minderheiten" zu reden, sondern mit ihnen als Lebenswelt-Expert:innen in den Dialog auf Augenhöhe zu treten.

Ayse Bugrahan, KiTa Bremen

Ayse Bugrahan
Ayse Bugrahan

Vielfalt verstehe ich als Ressource. Sie ist eine Bereicherung, ob kulturell, kulinarisch oder persönlich. Sie kann Brücken bauen und erweitert den (eigenen) Horizont. Menschen sollen sich bei uns willkommen fühlen. Dabei spielt Essen eine wichtige Rolle. In der KiTa schaffen wir Gelegenheiten, in denen sich Menschen angenommen und verstanden fühlen, beispielsweise durch Essen und die Verwendung von kulturbezogenen Gewürzen. So entstehen Gerüche, die die Kinder und ihre Familien kennen und sich so "heimisch" fühlen dürfen.

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