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Es fehlt an Barrierefreiheit

Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert

Marco Bockholt, Gesamtvertrauensperson der schwerbehinderten Menschen
Marco Bockholt, Gesamtvertrauensperson der schwerbehinderten Menschen

Unsere Dienststellen leben von Lebendigkeit und Vielfalt. Bremen ist bunt, so wie es auch im aktuellen Diversity Management Konzept der Freien Hansestadt Bremen formuliert ist.
Diese Buntheit bedeutet auch, dass man offen sein muss. Offen für Problemlagen anderer Menschen und dafür zu erkennen, dass jemand besondere Unterstützung benötigt. Offen dafür, selbst proaktiv unterstützend tätig sein zu müssen und zu wollen, auch und besonders als Vorgesetzte.
Wir reden nicht von „Behinderten“, sondern von Menschen mit Behinderung. Der Mensch steht immer im Vordergrund.
Es wird auch in den Dienststellen leider immer noch zu oft von „Vorteilen“ der Menschen mit Behinderungen gesprochen, wenn es um den Versuch geht, Nachteilsausgleiche umzusetzen, um eine möglichst volle und gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. Vielen ist nicht bewusst, was Barrierefreiheit bedeutet. Vereinfacht hier dargestellt: Der gewöhnliche Lebensraum einschließlich der Arbeitsstätte ist für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar. Dies schließt selbstverständlich die digitale Barrierefreiheit mit ein.
Aus Sicht der Gesamtschwerbehindertenvertretung besteht oft noch ein großer Nachholbedarf, was die Herstellung der Barrierefreiheit in den Dienststellen anbelangt.
Wenn diese benannten Punkte verbessert sind, dann kann man vermutlich von einer gelebten und gelungenen Vielfalt im bremischen öffentlichen Dienst sprechen.
Der Weg ist das Ziel.

Marco Bockholt

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