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Erfolg für Musiker:innen

Prekäre Beschäftigung in der Musikschule beendet

Musiker:innen führen ein Stück auf
Musiklehrer:innen der Musikschule Bremen führten bei der Personalräteversdammlung am 27. Oktober 2019 den "Bovenschulte-Blues" auf.

Die Kolleg:innen der Musikschule Bremen waren jahrelang als freie Mitarbeiter:innen prekär auf Honorarbasis beschäftigt, das heißt ohne ordentliche soziale Absicherung, ohne Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, ohne Arbeitslosenversicherung, ohne Anspruch auf bezahlten Urlaub. Nach mehrjährigen Auseinandersetzungen war es zum 1. Januar 2021 endlich soweit: 55 Musiker:innen haben einen Arbeitsvertrag mit der Musikschule Bremen unterschrieben. Der versprochene Übernahmetermin zum 1. Januar 2020 wurde zwar nicht gehalten, aber immerhin gab es hierfür eine einmalige Sonderzahlung. Nur durch das große Engagement, die Hartnäckigkeit und die gute Zusammenarbeit des Sprecherrats der Honorarkräfte, des Personalrats der Musikschule, des Gesamtpersonalrats und der Gewerkschaft ver.di konnte diese Ungerechtigkeit beseitigt werden.
Durch die Übernahme der Honorarkräfte ist die Belegschaft auf über 100 Kolleg:innen angewachsen. Damit wird der Personalrat nach der geplanten Neuwahl im Herbst voraussichtlich aus fünf Mitgliedern bestehen. Die Personalratsvorsitzende Katja Bergström findet das fantastisch: "Jetzt können wir als Personalrat noch besser die Interessen der Musiker:innen vertreten. Damit wird auch die Personalratsarbeit gestärkt." Alle Ungerechtigkeiten sind allerdings noch nicht behoben. Die langjährigen Honorarkräfte, die mittlerweile verrentet sind, haben von diesen Veränderungen nichts mehr. Auch die versprochene Honorarerhöhung für die Kolleg:innen, die keinen Arbeitsvertrag eingehen können oder wollen, steht noch aus. Insgesamt ist es ein Riesenerfolg und ein gutes Beispiel dafür, dass sich gemeinsames Engagement lohnt.

Andreas Strassemeier

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