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Öffentlicher Dienst - wertvoller denn je

Mit frischem Wind in die Tarif- und Besoldungsrunde

Jörn Kroppach

MUMM: Hallo Jörn, du bist „der Neue“ von ver.di für den öffentlichen Dienst in Bremen. Magst du dich kurz vorstellen?
Jörn Kroppach: Seit dem 1. Februar bin ich gemeinsam mit meiner ebenfalls neuen Kollegin Marlene Stitz der Ansprechpartner für die meisten ver.di-Mitglieder im bremischen öffentlichen Dienst. Ich bin unter anderem für die senatorischen und die nachgeordneten Dienststellen sowie KiTa Bremen zuständig. Marlene kümmert sich zum Beispiel um das Amt für Soziale Dienste, die Feuerwehr und die Schulen.
MUMM: Im letzten Jahr haben viele Mitarbeiter:innen im bremischen öffentlichen Dienst eine Corona-Prämie bekommen. Warum haben die anderen nichts gekriegt?
Jörn: ver.di hatte nach den Sommerferien den bundesweiten Entgelt-Tarifvertrag TVöD gekündigt. Es folgten Verhandlungen und bundesweit Warnstreiks, um Druck für ein gutes Ergebnis zu machen. Am Ende standen Tariferhöhungen und eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro Für die Beschäftigten im Tarifvertrag der Länder (TV-L) und die Kommunal- und Landesbeamt:innen haben wir ebenfalls eine Prämie gefordert, die Politik hat das aber abgelehnt. Den Tarifvertrag TV-L können wir in diesem Herbst kündigen und werden uns dann offensiv für eine Corona-Prämie einsetzen. Ob wir den TV-L kündigen werden, hängt auch davon ab, wie groß die Bereitschaft der Kolleg:innen ist, sich aktiv für Verbesserungen einzusetzen.
MUMM: Was wird ver.di bei der Tarif- und Besoldungsrunde der Länder fordern?
Jörn: Ab April wollen wir mit einer großen Umfrage herausfinden, welche Themen und Forderungen den Beschäftigten wichtig sind. Hier sind auch die Kolleg:innen in Bremen gefragt.
Klar ist aber jetzt schon: Wir erwarten mehr Wertschätzung. Tag für Tag beweisen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, wie wertvoll sie mit ihrer Arbeit für das öffentliche Leben sind. Es sind die Beschäftigten, die vielfach unter großem persönlichen Einsatz Großartiges im Interesse des Gemeinwesens leisten. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst leben damit vor, welche wichtige Rolle ein funktionierender öffentlicher Dienst für die Gesellschaft hat. Deshalb erwarten sie zu recht, dass ihre Leistung nicht nur beklatscht, sondern auch finanziell honoriert wird. Applaus ist schön, reicht aber nicht.
MUMM: Wie wollt ihr das erreichen?
Jörn: Wer mehr Wertschätzung möchte, eine Corona-Prämie und Entgelterhöhungen wünscht, sollte sich uns anschließen. ver.di ist eine Selbsthilfeorganisation. Ohne viele Mitglieder, ohne gewerkschaftliche Ansprechpersonen in den Dienststellen, ohne Beteiligung an Aktionen und Warnstreiks werden wir nicht erfolgreich sein.

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