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Gutes Tarifergebnis

Verbesserungen für unterschiedliche Zielgruppen erreicht

Porträt von Ingo Tebje
Ingo Tebje, Gewerkschaftssekretär beim ver.di-Bezirk Bremen-Nordniedersachsen

Für die Arbeitgeber waren unsere gewerkschaftlichen Forderungen Teufelszeug. In der Höhe nicht bezahlbar, und die Mindestbetragsforderung war aus ihrer Sicht total falsch. Nicht bei den unteren und mittleren Einkommensgruppen sollten nach Auffassung der Arbeitgeber die Akzente gesetzt werden, sondern oben bei den höheren und hohen Einkommen. Den unterschiedlichen Zielen konnten die Gewerkschaften und die öffentlichen Arbeitgeber von Bund und Kommunen in der Tarifrunde 2018 für den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) mit der kompletten Überarbeitung der Tabellenwerte gerecht werden. Alle Berufseinsteiger_innen fangen nun mit deutlich verbesserten Einstiegsentgelten an, untere Entgeltgruppen wurden überproportional angehoben, und auch in den höheren Entgeltgruppen konnten Akzente gesetzt werden.

Die Ergebnisse

Viele Personen, die am Warnstreik teilnehmen, halten einen Banner "Wir sind es wert!"
Große Beteiligung am Warnstreiktag in Bremen am 12. April 2018

Die Tabellenentgelte werden in drei Schritten erhöht, und zwar ab 1. März 2018, zum 1. April 2019 und zum 1. März 2020. Die Tabellenerhöhungen fallen für alle Entgeltgruppen und Stufen unterschiedlich aus. Kein Tabellenwert wird insgesamt um weniger als 175 Euro erhöht, das Gesamtvolumen über alle Entgeltgruppen beträgt rund 7,5 % bei einer Mindestlaufzeit bis zum 31. August 2020. Die Beschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 6, S 2 bis S 4 sowie P 5 und P 6 erhalten zusätzlich eine Einmalzahlung von 250 Euro (Teilzeitbeschäftigte anteilig). Die Entgelte für Auszubildende sowie Praktikant_innen werden zum
01.03. 2018 um 50 Euro und zum 01.03.2019 um weitere 50 Euro erhöht.
Die Auszubildenden in praxisintegrierten Ausbildungsgängen zur Erzieherin/zum Erzieher nach landesrechtlicher Regelung werden ab dem 1. März 2018 in den Geltungsbereich des Tarifvertrags für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) einbezogen. Da Bremen dieses Jahr in die praxisintegrierte Ausbildung einsteigt, ist das ein sehr wichtiger Erfolg für die Zukunft. Für die Auszubildenden in dualen Studiengängen werden entsprechende Verhandlungen nach dem Abschluss der Tarifverhandlungen aufgenommen. Hier werden wir in Bremen klären müssen, wie die entsprechende Tarifierung auch auf den TV-L Bereich übertragbar ist.
Mit dem Gesamtvolumen von ca. 7,5 % bei 30 Monaten Laufzeit haben wir auch im Vergleich zu anderen Tarifabschlüssen ein gutes Tarifergebnis erzielt. Alle Ergebnisse zusammen genommen machen den vorliegenden Tarifabschluss zu einem, der sich sehen lassen kann. Diesen Abschluss konnten wir nur erreichen, weil sich viele Kolleginnen und Kollegen aus den Betrieben und Dienststellen aktiv eingebracht haben und wir so den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen konnten.

Ingo Tebje

Fachtag Kollege Algorithmus

Zukunft der Arbeitsplätze im digitalisierten bremischen öffentlichen Dienst

Die Digitalisierung wird unsere Arbeitswelt im öffentlichen Dienst absehbar verändern, Veränderungen, die mit Chancen und Risiken verbunden sind. Was genau kommt auf uns zu? Mit einem Fachtag wollen wir über die Veränderungen informieren und über Gestaltungsmöglichkeiten und –notwendigkeiten diskutieren. Wie können wir negative Auswirkungen für die Beschäftigten verhindern und ausschließen, dass Teile der Beschäftigten abgekoppelt werden? Wie können wir gewerkschaftlich und personalrätlich Einfluss nehmen, um die Chancen der Digitalisierung für gute Arbeitsbedingungen und gute Bezahlung für alle wirksam werden zu lassen?
Das ver.di Bildungswerk veranstaltet in Kooperation mit ver.di Bremen und dem Gesamtpersonalrat zu diesem Thema einen Fachtag. Wir laden alle interessierten Beschäftigten und Personalräte, Frauenbeauftragte und Schwerbehindertenvertretungen herzlich ein.

Bitte Vormerken!
Der Fachtag findet statt am Donnerstag, den 1. November 2018 von 9:00 bis 16:30 Uhr im Konsul Hackfeld-Haus, Birkenstraße 34 in Bremen.
Das Programm wird im September 2018 erscheinen.
Eine Freistellung als Bildungszeit ist beantragt. Die Interessenvertretungen können sich im Rahmen ihrer Tätigkeit freistellen lassen.