Der Gesamtpersonalrat sieht in den Plänen des Senats zu Büroflächen einen massiven Eingriff in die Arbeitswirklichkeit der Beschäftigten. „Der Senat will den Kolleg:innen das Recht auf ihren Schreibtisch wegnehmen, ohne sich ernsthaft damit auseinandergesetzt zu haben, wie das vor Ort umgesetzt werden könnte. Das ist Effekthascherei auf dem Rücken der Kolleg:innen“, sagt der Vorsitzende des Gesamtpersonalrats, Lars Hartwig.
Nach der Senatsvorlage „Neue Arbeitswelten in der FHB“ soll Desksharing als Standard etabliert werden. Das hebelt die erst vor 2 Jahren abgeschlossene Dienstvereinbarung ortsflexibles Arbeiten aus. Danach müssen nur Beschäftigte, die dauerhaft in größerem Umfang von zu Hause arbeiten, ihre Bereitschaft zum Desksharing in der Dienststelle erklären.
Jeder fünfte Schreibtisch soll zukünftig abgebaut werden, je 10 Beschäftigte gibt es dann nur noch 8 Arbeitsplätze. Eine solche „Arbeitsplatzquote“ wird den unterschiedlichen Aufgaben und organisatorischen Anforderungen im bremischen öffentlichen Dienst nicht gerecht. Der Senat provoziert neue Probleme: „Was sollen Beschäftigte machen, wenn sie keinen Schreibtisch mehr in der Dienststelle abbekommen und nicht im Homeoffice arbeiten können? Hohe Abwesenheiten, wie z. B. bei Grippewellen, sind nicht vorhersehbar. Wir befürchten, dass dann Kolleg:innen ins Homeoffice gedrängt werden, womöglich ohne eine geeignete Arbeitsplatzausstattung“, so Lars Hartwig.
Die Entwicklung neuer Formen der Zusammenarbeit ist grundsätzlich positiv zu sehen. Es spricht auch nichts dagegen, Büroflächen einzusparen, wenn sich in diesem Zusammenhang die Möglichkeit dazu ergibt. Lars Hartwig: „Es ist immer hilfreich, wenn die Sichtweise der Beschäftigten und Interessenvertretungen im Vorfeld in den Prozess mit einbezogen wird, statt Vorgaben ohne sie zu machen.“
Wir erwarten vom Senat, dass er umgehend Gespräche mit dem Gesamtpersonalrat darüber aufnimmt, wie das weitere Vorgehen gestaltet werden soll.