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Gesundheitsmanagement: Hoher Anspruch, noch viel zu tun

Büroarbeitsplatz mit höhenverstellbarem Schreibtisch
Höhenverstellbare Schreibtische sind ein wichtiger Beitrag zu gesünderem Arbeiten.

Seit 10 Jahren gilt im bremischen öffentlichen Dienst die Dienstvereinbarung Gesundheitsmanagement. Sie verpflichtet die Dienststellen unter anderem, Strukturen
für ein dauerhaftes System für Gesundheitsmanagement aufzubauen und die gesundheitlichen Belange der Beschäftigten als wichtiges Ziel von Führungshandeln zu etablieren. Mit diesem hohen Anspruch liegt Bremen im Vergleich der Bundesländer an der Spitze. Die Umsetzung in den einzelnen Dienststellen zeigt allerdings ein sehr differenziertes Bild. Dies war Schwerpunktthema einer Personalräteversammlung am 5. März.

Aus Sicht des Gesamtpersonalrats gibt es bei allen guten Ansätzen noch Luft nach oben:
Das Kompetenzzentrum Gesundheitsmanagement beim Senator für Finanzen ist ein wertvoller Motor für eine systematische Unterstützung der Dienststellen. Mit 1 1/3 Stellen ist das Kompetenzzentrum viel zu gering ausgestattet. Es ist dringend erforderlich, dass das Kompetenzzentrum personell aufgestockt wird.
Ein wirksames Gesundheitsmanagement braucht auch in den Dienststellen ausreichende Ressourcen, sowohl finanzieller Art als auch Arbeitszeit. Und es braucht Menschen, die sich verantwortlich darum kümmern und die auch echte Gestaltungsmöglichkeiten und Entscheidungskompetenzen haben. Das ist leider noch nicht überall umgesetzt.
Besonders schwierig gestaltet sich das Gesundheitsmanagement für kleinere Dienststellen. Hier ist es naturgemäß schwieriger, ausreichende Ressourcen zu mobilisieren. Deswegen sollte die Möglichkeit von Verbundlösungen stärker genutzt werden.
In vielen Dienststellen gibt es inzwischen Angebote zur Verhaltensprävention, wie z.B. Übungen zum Stressabbau oder zur Vermeidung von Rückenbeschwerden. Viel schwerer tun sich die meisten mit der Verhältnisprävention, also dem Erkennen und Abbauen von gesundheitlich belastenden Bedingungen am Arbeitsplatz. So setzt sich erst allmählich die Erkenntnis durch, dass die Kosten höhenverstellbarer Schreibtische im Verhältnis zu ihrem möglichen Nutzen recht gering sind.
Ein wichtiger Teil der Verhältnisprävention ist darüber hinaus auch ein fairer und wertschätzender Umgang von Führungskräften mit ihren Mitarbeiter_innen. Es ist deshalb wichtig, Führung stärker in den Blick zu nehmen und Führungskräften Unterstützung für einen gesunden Führungsstil anzubieten.