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Mehr! Mehr von allem!

Bildungsgerechtigkeit beginnt mit Bildungsfinanzierung

Was erwarten wir von der Bundestagswahl?
Als Bildungsgewerkschaft, Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, haben wir eine ganz klare und fordernde Haltung:
Mehr! Mehr von Allem: Personal, Kooperationszeit, Ausweitung der Ausbildungskapazitäten, deutlich mehr Planstellen für Daueraufgaben an Universitäten und Hochschulen.
Gute Bildung ist seit mehr als 20 Jahren im Land Bremen unterfinanziert. Dies zeigt sich in fehlenden KiTa und Schulgebäuden, dem hohen Sanierungsbedarf, den fehlenden Fachkräften (Lehrkräfte, Erzieher:innen, Sonderpädagog:innen, Schulsozialarbeiter:innen, Fachkräfte der Inklusion und Netzwerkadministrator:innen, die die digitalen Endgeräte zeitnah warten) und der fehlenden Kooperationszeit der Pädagog:innen.
Mehr werden stetig die Aufgaben der Beschäftigten, neben dem Kerngeschäft Unterricht im inklusiven Ganztag: Dokumentationspflichten, Fortbildungsverpflichtungen, Präsenzzeiten, Digitalisierung.
Bremer und Bremerhavener Bildungsstandards bilden im Ländervergleich schon lange die Schlusslichter: in der Pro Kopf Finanzierung, den Leistungsvergleichen, VERA, PISA und Co. Wollen wir uns daran gewöhnen?
In Bremerhaven sind über 30% der Beschäftigten an den Schulen Quereinsteiger:innen.
Alle Kolleg:innen arbeiten an den Grenzen der Belastbarkeit:
80 % arbeiten in Teilzeit, oft bei voller Präsenzpflicht, nur 20% der Beschäftigten arbeiten bis zum regulären Eintritt in den Ruhestand. Unterrichtsausfall wird nur begrenzt dokumentiert, da Beschäftigte aus der dringend notwendigen Doppelbesetzung (Inklusion!) zur Vertretung eingesetzt werden.
Bildungsgerechtigkeit beginnt mit der Bildungsfinanzierung. Der Königsteiner Schlüssel muss der Realität angepasst werden. In Bremen und Bremerhaven sind die Risikofaktoren für Armut im Ländervergleich mit Abstand am höchsten. Hier muss dringend nachgesteuert werden!
Deshalb gehen wir wählen und stimmen für die Politiker:innen, die unsere Anliegen vertreten, vor allem mit Taten!

Barbara Schüll

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