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Plotzlich war alles anders

... und das Ende ist nicht in Sicht!

Porträt Toren Christians
Toren Christians, stellvertretender Vorsitzender des Personalrats KiTa Bremen (Foto: privat)

So wie uns bei KiTa Bremen geht es bestimmt vielen, wenn ihr auf das letzte halbe Jahr zurückblickt: So etwas haben wir nie erlebt. Mit dem Lockdown waren fast alle Regeln und Aufgaben des Berufslebens von einem auf den anderen Tag überholt. Als Personalrat fanden wir uns plötzlich in Krisenstäben wieder.
Fast alle Gruppen mussten geschlossen werden. Für die Notbetreuung der Kinder von Eltern aus systemrelevanten Berufen musste erst die Platzvergabe durch die Kita-Leitungen organisiert werden. Die Erzieher*innen haben, sozusagen über Nacht, neue Konzepte und Abläufe geschaffen. Erzieher*innen, die nicht in der Notbetreuung tätig waren, haben die Kontakte zu den Kindern, die zu Hause blieben, aufgebaut und gepflegt. Vor den Ferien wurden die Betreuungsplätze schrittweise wieder für alle Familien angeboten, dieses aber mit zeitlichen und räumlichen Beschränkungen. Jede vom Senat beschlossene Veränderung erforderte von allen Kolleg*innen bei KiTa Bremen ihre Einrichtung neu zu erfinden, neue Aufnahmeplanungen und neue Konzepte zu entwickeln und neue Kindergruppen zu bilden.
In vielen Beratungsgesprächen von uns als Personalrat mit Kolleg*innen ging es um die Sorgen, bei der Arbeit sich selbst oder Kinder bzw. Kolleg*innen anzustecken. Schutzmaßnahmen wie Masken oder Abstandsregeln sind bei der Arbeit mit den Kleinsten kaum möglich. Bestimmend ist die Angst, ein Kind anzustecken.
Der Personalrat von KiTa Bremen und die Mitarbeiter*innenvertretung der Kitas der Evangelischen Kirche haben bei einem Erfahrungsaustausch festgestellt, dass auch nach den Ferien ein Normalbetrieb nicht sinnvoll ist. Sie haben dies mit der Senatorin für Kinder und Bildung, Claudia
Bogedan, vereinbaren können. Die Fortsetzung des eingeschränkten Regelbetriebs bedeutet, dass die Betreuungszeiten für Kinder - in Abhängigkeit von dem verfügbaren Personal - eingeschränkt werden kann. Die bisherigen Erfahrungen mit der Umsetzung der Vereinbarung sind gut. KiTa Bremen steht in der Betreuung der Kinder, auch im bundesweiten Vergleich, gut da. Positiv ist auch, dass für jede KiTa ein CO-Raumluftmessgerät zur Verfügung steht. Das hilft bei der Festlegung der Lüftungspausen.
Ein baldiges Ende der Pandemie ist dringend gewünscht, bis dahin bleibt alle gesund.

Toren Christians

Infos für Eltern und KiTa-Beschäftigte gibt es unter
https://www.kita.bremen.de/aktuelles/informationen_zum_coronavirus-13140