Sie sind hier:

Kleiner Beitrag - große Wirkung

Rest-Cent: Beschäftigte spende das "Kleine hinter'm Komma"

Frau gießt Wasser in einen großen Wasserbehälter, Hipporoller genannt
Die sogenannten Hipporoller erleichtern sehr die Bewässerung der Felder in Namibia (Foto: PSI e. V.)

Viele Menschen können zusammen mit wenig Mitteln viel bewirken. Seit 2002 unterstützt die Aktion Rest-Cent Entwicklungsprojekte für Menschen in armen Ländern. Die Projekte fördern eine nachhaltige Entwicklung und stärken die Selbsthilfekräfte. Vor allem setzt die Rest-Cent-Aktion darauf, Kindern eine bessere Zukunftschance zu geben. Alle Projekte haben einen Bezug zu Bremen. Gut zu wissen: Jeder einzelne Cent kommt unmittelbar bei den Projekten an!
Für 2016 hat der Vergabeausschuss vier Projekte ausgewählt.
Im Zusammenspiel von Hipporoller, Bokashi und effektiven Mikroorganismen bessert sich zusehens der Boden im Norden Namibias für einen fruchtbaren Anbau. Der Bremer Verein Praktische Solidarität widmet sich diesem Bodenverbesserungsprogramm.
Ansehnliche Erfolge wurden bereits erzielt. Vor drei Jahren wurde ein Versuchsfeld angelegt, um den PH-Wert zu ermitteln, die Entwicklung des Bodens zu überprüfen und um die richtige Mischung der effektiven Mikroorganismen und Grünabfälle herauszufinden. Inzwischen bewirtschaften schon 16 Farmerinnen ihre Felder mit dieser Methode. Die Wachstumserfolge ermuntern 20 Kleinfarmen (sogenannte households), sich für eine Projektteilnahme anzumelden. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass in naher Zukunft eine ausreichende Ernährung gesichert werden kann. Rest-Cent unterstützt bei der Ausbildung und Bezahlung der Multiplikatoren und bei der Beschaffung der Zutaten, die für die Bodenverbesserung benötigt werden.

Eklatanter Wassermangel und eine über 20 Jahre alte marode Sanitäranlage waren die Gründe für den Bremer Verein zur Förderung und Integration behinderter und benachteiligter Kinder der Mugeza Mseto Primary School (Tansania), den Plan für einen Brunnen und eine neue Sanitäranlage zu entwickeln. Ein erfahrener ortsansässiger Bauunternehmer und die Non-Profit-Organisation BORDA haben dafür Vorschläge erarbeitet. Eine Brunnenbohrung hat ausreichend Wasser zu Tage befördert. Dieses Wasser soll auch für die Sanitäranlage genutzt werden. Vorgesehen sind mehrere Steh-, aber auch Sitztoiletten für die behinderten Kinder. Die Abwasserentsorgung soll durch eine DEWATS-Anlage (dezentrales Klärsystem) erfolgen. Zunächst soll aber der Brunnen gebaut werden. Der Bau der Sanitäranlage wird etwa im Januar 2017 beginnen. Rest-Cent beteiligt sich an der Finanzierung.

Ein Arbeiter hangelt sich am Seil in die tiefen Brunnen
Abenteuerliches Arbeiten im Brunnen in Wondikhoure, Guinea: In 14 m Tiefe wird der Sauerstoff knapp (Foto: KANIA e. V.)

Der Brunnen in Wondikhoure in Guinea ist fertig. Im letzten Jahr mussten die Arbeiten wegen der Ebola-Epidemie eingestellt werden. Sofort nach der Epidemie ging die Arbeit an den Brunnen tatkräftig voran. Bevor schwere Maschinen für die Bohrung ins Dorf gelangen konnten, wurden zunächst die Zufahrtswege bearbeitet. Eine erste Bohrung wurde wegen undurchdringbaren Gesteinsbodens aufgegeben. Im weiteren Verlauf haben es die Arbeiter ohne maschinelle Unterstützung und - wegen der nicht unerheblichen Tiefe - trotz erheblicher Sauerstoffprobleme geschafft, den Brunnen auszubauen. Er ist mit zwei Pumpen ausgerüstet. Jetzt fließt das Wasser - entweder elektrisch oder per Hand. Ein Turm mit einer Zisterne sorgt dafür, dass das Wasser die Schule erreicht. Dort ist eine Wassersäule mit zwei Wasserhähnen installiert worden. Die Schüler_innen freuen sich riesig. Wir sagen "Wonu wali" für den unermüdlichen Einsatz.

In der inzwischen vom Islamischen Staat befreiten syrischen Stadt Kobanê soll eine Mädchenberufsschule gebaut werden. Das Projekt soll in diesem Gebiet die Ausbildung der Frauen fördern und ihre Stellung in der Gesellschaft stärken. Damit soll auch die heranwachsende Jugend besser geschützt werden. Dieses Projekt befindet sich noch in der Planungsphase. Zunächst werden 50.000 Euro benötigt, damit mit dem Bau der Schule begonnen werden kann. Die Spendensammlung hat bereits begonnen. Unter anderen hat auch der Landesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft die Unterstützung dieses Projektes beschlossen. Der Vergabeausschuss hat in seiner diesjährigen Sitzung entschieden, den Baubeginn der Schule mit 750 Euro aus Rest-Cent-Mitteln zu unterstützen.

Die Masse macht’s! Für den Einzelnen ist der Beitrag eher verschwindend gering (maximal 11,88 Euro im Jahr). Effektiv ist die Spende dann, wenn viele mitmachen. Wir können noch mehr werden. Deshalb bitte weitersagen: Ich bin dabei! Ich spende meine Rest-Cent. Sie auch?

Elke Kosmal-Vöge

Viele Informationen über die Rest-Cent-Initiative und auch die Spendenerklärung gibt es auf http://www.gpr.bremen.de/restcent