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Personalräte schlagen Alarm

Doris Hülsmeier, Gesamtpersonalrat: "Öffentliche Dienstleistungen sind nicht ausreichend finanziert. Dabei leben wir in einer reichen Gesellschaft."

Burckhard Radtke, Gesamtpersonalrat: "Ein attraktiver öffentlicher Dienst mit qualifiziertem Personal erfordert Einkommen, die mit Bedingungen vergleichbarer Unternehmen mithalten können."

Gero Sieling, Finanzamt für Außenprüfung: "Die Finanzämter sind personell hoffnungslos unterbesetzt. Immerhin dürfen nächstes Jahr 10 zusätzliche KollegInnen in die Betriebsprüfung wechseln, wo aufgrund der Personalknappheit das auf der Straße liegende Geld kaum noch aufgesammelt werden kann. Die Umsetzung reißt jedoch an anderer Stelle Lücken, da die Stellenbesetzungen aus dem Kreis der SteuerbeamtInnen erfolgt. Wir brauchen erheblich mehr Personal – für Außen- und Innendienst! Wer an der Einnahmeverwaltung spart, der spart Einnahmen."

Hinweis der Redaktion: Beim Layouten der MUMM ist uns ein Fehler unterlaufen, so dass in der Papierform der MUMM ein falscher Text beim Kollegen Sieling eingebaut wurde. Wir bitten dieses zu entschuldigen.

Christel Wienrich, Universität Bremen: "Nur halb so viel Personal wie im Bundesdurchschnitt erledigt die Aufgaben in Verwaltung und Technik in der Universität. Der Wissenschaftsplan 2020 zementiert die Unterausstattung auf Kosten der Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen."

Dierk Stahl, Polizei Bremen: "Ein ständiger Zuwachs an Aufgaben und steigende Einsatzbelastungen innerhalb der Polizei Bremen machen dringend mehr Personal erforderlich. Aber die Polizei wird im Laufe des Jahres 2015 sogar ihre Sollstärke unterschreiten. Berücksichtigt man, dass die Polizeibeschäftigten ca. 290.000 Überstunden vor sich her schieben, sind spürbare Einschnitte bei der Aufgabenwahrnehmung unumgänglich, falls nicht deutlich bei den Einstellungen nachgelegt wird."

Petra Lichtenberg, GEW: "Der Unterricht ist scheinbar personell abgedeckt. Doch unendlich viele - unbezahlte - Mehrarbeitsstunden von Lehrerinnen und Lehrern, pädagogischen MitarbeiterInnen und SozialpädagogInnen, die statt ihrer eigentlichen Aufgaben Vertretungsunterricht geben müssen, und Klassen, die im Krankheitsfall aufgeteilt werden, sprechen eine andere Sprache."

Stephan Schnaars, Justizvollzugsanstalt Bremen: "Wir wollen hier keinen Verwahrvollzug, wir wollen mit den Insassen arbeiten. Um sie auf das Leben in Freiheit so gut wie möglich vorzubereiten. Daher wollen wir keine weiteren Reduzierungen des Personals."

Grit Wetjen, KiTa Bremen: Wir von Kita Bremen leisten eine wichtige Arbeit für die Familien und die Kinder in Bremen. Wir sorgen mit unserer Arbeit für eine gute Integration von MigrantInnen und unterstützen die sprachliche, soziale und motorische Entwicklung unserer Kinder. Um dafür dauerhaft qualifiziertes Personal halten zu können und neue KollegInnen zu bekommen, ist eine verbesserte Bezahlung unserer ErzieherInnen dringend erforderlich."

Bernd Bauer, Feuerwehr Bremen: "In beispielloser Art wurde die Feuerwehr Bremen seit Mitte der 90er Jahre mit einem Spardiktat belegt. Die Belastungen der Kolleginnen und Kollegen hat in einem Maße zugenommen, dass die Grenze des Verantwortbaren überschritten wurde."

Ina Menzel, Gesamtpersonalrat: "Angesichts des Fachkräftemangels ist es absolut unverständlich, dass in der Steuerverwaltung nicht alle Auszubildenden übernommen werden, die die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Dies ist auch ein Verstoß gegen die mit der Senatorin für Finanzen abgeschlossenen Dienstvereinbarung Ausbildung."

Niels Eichler, Senator für Umwelt, Bau und Verkehr:
"Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr haben viele Fragen. Der Personalrat hat 26 dieser Fragen in einem Kalender bis zur Bürgerschaftswahl für Frau Linnert zusammengefasst. Eine Frage pro Woche bis zur Wahl - um Antwort wird gebeten. Ein Beispiel: Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, die Beamtinnen und Beamten erhalten schon jetzt deutlich geringere Bezüge als ihre Kolleginnen und Kollegen in den Nachbarbundesländern. Wann und wie wollen Sie diese Ungerechtigkeit beseitigen?"
(Stand 21.11.2014: Leider hat die Senatorin für Finanzen bis heute noch keine Frage beantwortet.)

Dörte Scholz, Stadtamt: "Unser Stadtamt ist - wie auch im Koalitionsvertrag beschrieben - die Visitenkarte der öffentlichen Verwaltung in Bremen. Die Bürgerinnen und Bürger kommen zu uns mit ihren Anliegen aus allen Lebenslagen. Leider sind die personellen Engpässe nicht mehr zu übersehen! Trotz der positiven Einstellung der Kolleginnen und Kollegen leiden diese unter der ständigen Überforderung - was sich immer mehr auf die Bürgerinnen und Bürger auswirken wird. Die im Stadtamt dringend benötigten Gelder für die Gesundheitsförderung werden ebenso eingespart wie die finanzielle Unterstützung für organisatorische Verbesserungen."

Rainer Kuhn, ver.di: "Zum Wohle der Stadt Bremen und ihrer BürgerInnen muss der öffentliche Dienst wieder Verantwortung für die Abfallwirtschaft übernehmen. So wie es andere Großstädte vorgemacht haben. Das können wir auch. Der Senat muss dies erkennen und sich für die Rekommunalisierung positionieren. Die zu erwartenden Einnahmen können sinnvoll für die Bürgerinnen und Bürger genutzt werden."