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Besitzstand bei Freier Heilfürsorge

Gemeinsames Handeln lohnt sich

Dass gemeinsames Handeln bzw. gewerkschaftliches Handeln unmittelbar zum Erfolg führt haben die Beschäftigten der Berufsfeuerwehr Bremen im letzten Jahr eindrucksvoll bewiesen. Im September des letzten Jahres sind Pläne des Senats bekannt geworden, einen Selbstbehalt zur Freien Heilfürsorge einzuführen. Die Beamtinnen und Beamten der Polizei und der Feuerwehr sollten künftig mit 1,4 % ihrer Bruttobesoldung an ihren Krankheitskosten beteiligt werden, über ein Drittel der jährlichen Krankheitskosten von etwa 1.000 € pro Kopf wären so eingesammelt worden.
Die ver.di-Betriebsgruppe und der Personalrat der Berufsfeuerwehr Bremen haben den Verantwortlichen von Beginn an deutlich gemacht, dass es falsch ist, Feuerwehrleuten, die mit hohem Engagement und Gefahr für das eigene Leben im Einsatz sind, in das Portemonnaie zu greifen und die Besoldung zu kürzen. Der Brandschutz in Bremen wird seit Jahren durch fest eingeplante zusätzliche Mehrarbeit sichergestellt. Die Bereitschaft zur freiwilligen Mehrarbeit haben die Kollegen nach Bekanntgabe der Senatspläne reduziert und sowohl dem Amtsleiter als auch dem Innensenator gegenüber deutlich gemacht, dass, soweit keine Gespräche zur Freien Heilfürsorge geführt werden, keine freiwillige Mehrarbeit mehr geleistet werden würde. So durch die Kollegen gestärkt, konnte ver.di und der Personalrat der Feuerwehr in mehreren Gesprächs- bzw. Verhandlungsrunden erreichen, dass es zu einer Besitzstandswahrung bei der Freien Heilfürsorge für rund 500 Feuerwehrbeamtinnen und Feuerwehrbeamten kommt. Ähnliche Aktionen bei der Polizei führten zu dem selben Ergebnis.
Darüber hinaus wurde Einvernehmen mit dem Innensenator erzielt, dass die Beschäftigtenanzahl der Feuerwehr kurzfristig erheblich erhöht werden muss, um die Überstunden - und damit die notwendige Mehrarbeit - deutlich zu reduzieren. Um das Problem mittelfristig zu lösen, bedarf es einer Ausbildungsoffensive bei der
Feuerwehr.

Arno Dick,
Beamtensekretär beim
ver.di-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen

Lars Hartwig,
Vorsitzender des Personalrats der Feuerwehr Bremen