Sie sind hier:

Guter Justizvollzug in Bremen?

Hallooo? Wie soll das denn gehen?

Zur ver.di-Protestaktion am 16.11.2011 vor dem Tor der JVA Bremen kamen mehr als 80 Kolleginnen und Kollegen. Sie zeigten ihren Unmut über die geplanten Personalkürzungen und die Lebensarbeitszeitverlängerung. Die Aktivitäten der KollegInnen zusammen mit ver.di und dem Personalrat zeigen Wirkungen.
Der Senator für Justiz und Verfassung erkennt endlich an, dass

  • die Personalausstattung in der JVA Bremen unzureichend ist.
  • die gesundheitliche Belastung der Kolleginnen und Kollegen in der JVA weiter ansteigt.
  • während der Sanierung der JVA ein erhöhtes Sicherheitsrisiko zu bewältigen ist.
  • Überstunden nicht mehr abgebaut werden können.
  • die Aufschlusszeiten und Angebote für die Gefangenen schon heute eingeschränkt werden müssen.
  • eine weitere Reduzierung des gegenwärtigen Personalbestandes nicht in Betracht kommt.

Demnächst sind in der JVA Bremen neue Herausforderungen zu bewältigen. Trotzdem soll jetzt bereits im zweiten Jahr nicht ausgebildet werden.
Gefangene mit langen Haftstrafen über 8 Jahre, die bisher im niedersächsischen Vollzug eingesessen haben, werden zukünftig in der JVA Bremen untergebracht. Zusätzlich wird eine sozialtherapeutische Abteilung eingerichtet. Und das alles ohne zusätzliches Personal.
In dieser prekären Personalsituation wird dann auch noch die Lebensarbeitszeit für die hoch belasteten Kolleginnen und Kollegen des allgemeinen Justizvollzugsdienstes von 60 auf 62 Jahre angehoben - egal wie hoch die gesundheitlichen Belastungen und der Krankenstand der Kolleginnen und Kollegen auch sind. Das zeigt die tatsächliche Wertschätzung der Arbeit der Kolleginnen und Kollegen.
Also mal ganz ehrlich: Guter Justizvollzug in Bremen - Hallooo? Wie soll das denn gehen?

Andreas Strassemeier
Personalrat
Justizvollzugsanstalt Bremen