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Gammelfleisch, Salmonellen und Pestizide...

...das LUA Bremen steckt immer mittendrin im Skandal

Ein Apfel, von vielen Spritzen gestochen
Wie sicher ist unser Obst? Mit einer Überprüfung kommt das LUA den Pestiziden auf die Spur

Das Landesuntersuchungsamt für Chemie, Hygiene und Veterinärmedizin - kurz LUA - ist ein Laborbetrieb der Freien Hansestadt Bremen. Es untersucht und überwacht unsere Lebensmittel und hat seinen Ursprung im Jahre 1872 als chemische Station zur Untersuchung von Trinkwasser.
Heute untersucht das LUA nicht nur das Lebensmittel Trinkwasser, sondern auch das Abwasser und das Badewasser. Es nimmt Proben von Haus- und von Nutztieren. Neuerdings werden auch Kaffee, Tee und Kakaoprodukte nach Rückständen oder Belastungen untersucht.
Die Arbeit der ca. 60 Kolleginnen und Kollegen beim LUA, davon 80% Frauen, dient vor allem dem Schutz der Verbraucherinnen und Verbrauchern und dem Schutz von Umwelt und Tieren.
Sehr vielfältig sind die Berufe: Es gibt Biologen, Chemiker, Lebensmittelchemiker und Tierärzte aus dem wissenschaftlichen Bereich, und neben zwei Azubis und Verwaltungsfachkräften sind da noch die Chemieingenieure, Techniker, MTAs und Laboranten. Diese Vielfalt ist notwendig, um den Pilzen, Pestiziden, Bakterien etc. auf die Spur und Ursache zu kommen. Vielfach finden sich Rückstände, die bei der Produktion bewusst eingesetzt werden, so z. B. Pflanzenschutzmittel. Oder es werden Verunreinigungen mit Substanzen festgestellt, die nicht bewusst eingesetzt werden, die aus der Umwelt oder dem Verarbeitungsprozess unabsichtlich in Lebensmittel oder das Wasser gelangen.
Im Getränkelabor werden hauptsächlich Weine und Spirituosen untersucht. Sie werden nicht nur auf Zusatzstoffe wie Farbzusätze und Konservierungsstoffe sondern auch nach Aussehen, Geruch und Geschmack untersucht. Außerdem wird die Richtigkeit von Etikettangaben wie z. B. der Alkoholwert überprüft. Im Bereich Kaffee, Tee und Schokolade werden in Kooperation mit Niedersachsen ca. 900 Proben jährlich analysiert und beurteilt.

Dosen mit bunten Kulturen (Bakterien, Keime)
Salmonellen, Listerien, E.coli, EHEC ... und andere Übeltäter. Im LUA wird nach ihnen gefahndet und befallene Lebens- und Futtermittel aus dem Verkehr gezogen

Als sehr sensibler Bereich gilt die Mikrobiologie. Dort werden u. a. Untersuchungen in besonderen Spezialverfahren über Viren (Tollwut, Papageienkrankheit), Parasiten und Bakterien durchgeführt. Das Labor verfügt über die Erlaubnis zum Arbeiten mit Krankheitserregern.
Ohne Schutzkleidung, Händedesinfektion und eventuell Infektionsschutz dürfen die Räumlichkeiten nicht betreten werden. Beim LUA gibt es ein Qualitätsmanagementsystem, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Das LUA gehört zum Ressort der Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit und arbeitet eng mit den Kolleginnen und Kollegen des Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienstes, dem Gesundheitsamt und dem Hafengesundheitsamt zusammen. „Kunden“ des LUA sind neben den Bürgerinnen und Bürgern die Polizei, der Zoll, Landwirte, Tierärzte und der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr.
Gut, dass wir das LUA haben. So können wir relativ unbeschwert unsere weihnachtlichen Süßigkeiten und den guten Wein genießen.

Bernd Krause