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Ein Anfang ist gemacht

Reinigungskräfte erwarten weitere Schritte

Abbildung einer Bohnermaschine
Bohnermaschinen, wie sie schon 1965 verwendet wurden, sind in der Eigenreinigung keine Seltenheit

Die Eigenreinigung im öffentlichen Dienst braucht endlich wieder eine Perspektive! Durch die erste öffentliche Ausschreibung einer Stelle im Rathaus ist ein Anfang gemacht.
Seit 1993 haben wir bei der Eigenreinigung im öffentlichen Dienst in fast allen Bereichen Einstellungsstopp. Dadurch ist ein hohes Durchschnittsalter bei den verbliebenen Kolleginnen eingetreten. Auch die Ausstattung mit Maschinen und Geräten lässt zu wünschen übrig. Die vorhandenen Reinigungsgeräte könnten zum Teil schon in Museen ausgestellt werden.
Es wurde im Reinigungsbereich immer mehr privatisiert. Als Begründung dienten angebliche Kostenvorteile der Privaten gegenüber der Eigenreinigung. Die Privatisierungen wurden immer wieder von Unternehmensberatern empfohlen. Aber jetzt wird spürbar, dass die erhofften Einsparungen nicht eingetreten sind. Im Gegenteil! Die offensichtlichen Folgen sind Wertverluste in der Gebäudesubstanz sowie höhere Kosten in der Bauunterhaltung.
Nun nach der Bürgerschaftswahl kommt endlich Bewegung in die Sache. Die Hausmeister und Reinigungskräfte sollen wieder zusammengeführt werden. Dieses sollte eigentlich schon vor Jahren umgesetzt werden. Damals sind die Hausmeister in den Eigenbetrieb Gebäude- und TechnikManagement überführt worden. Auch die Reinigungskräfte sollten dort angesiedelt werden, aber es ist bis heute nicht umgesetzt worden.

Dauerhafte Perspektive dringend nötig

Der Eigenreinigung soll eine dauerhafte Perspektive gegeben werden. Dazu muss in allen Bereichen der Einstellungsstopp aufgehoben und sozial und tariflich abgesicherte Frauenarbeitsplätze geschaffen werden.
Mit einer ersten öffentlichen Ausschreibung der Senatskanzlei (Rathaus) ist ein Anfang gemacht. Dort wurde am 1. September eine Raumpflegerin eingestellt.
Im Hause der Senatorin für Finanzen soll es nach Aussage der Bürgermeisterin Karoline Linnert weitergehen. Dort wird überlegt, je nach Laufzeit der Verträge mit den Privatfirmen nach und nach neue Kolleginnen im Reinigungsbereich einzustellen.
Es soll zeitnah eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden, die Vorschläge für die zukünftige Organisationsstruktur der Eigenreinigung erarbeiten soll.
Natürlich muss aber auch gleichzeitig über die Bedingungen und Eingruppierungen mit der Gewerkschaft ver.di verhandelt werden.

Heidi Adler