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Gute Bildung und Stellenkürzungen in den Schulen

Hallooo? Wie soll das denn gehen?

Demonstrierende für gute Bildung

Für die Schulen in Bremen sind die Bedingungen schwierig: Im Bundesvergleich haben wir den größten Anteil an armen Kindern. Auch Schülerinnen und Schüler mit einem Migrationshintergrund gibt es hier mehr als in jedem anderem Bundesland. Die besten Lernbedingungen durch gute Personal- oder Sachausstattung wären also notwendig, um soziale Nachteile auszugleichen. Durch den Stellenabbau bis zum Jahr 2007 ist Bremen allerdings bei der Lehrerversorgung von einem Spitzen- auf einen hinteren Platz abgefallen. Jede 5. Lehrerstelle wurde gestrichen, obwohl die Schülerzahl nicht zurückging. Anfang 2009 wurden kostenintensive Veränderungen des Schulsystems wie die die Inklusion beschlossen. Schülerinnen und Schüler mit höherem Förderbedarf sollen zukünftig nun gemeinsam mit den anderen Gleichaltrigen in der Regelschule lernen. Bremen ist damit das erste Bundesland, das mit der Einführung der inklusiven Bildung der Verpfichtung der 2008 in Kraft getretenen UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen nachkommt. In diesem Sommer verkündete die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit die Kürzung von ca. 60 Lehrerstellen, weil der zur Verfügung stehende Haushalt für die aktuellen Aufgaben nicht ausreicht. Zugegeben wurde, dass die begonnenen Schulreformen insgesamt finanziel nicht abgesichert sind. In der Koalitionsvereinbarung werden die Fortführung der begonnenen Maßnahmen und weitere Verbesserungen der Bildung versprochen. Gleichzeitig sollen ab 2012 1,2% der Lehrerstellen gestrichen werden. Nach 4 Jahren wäre dann jede 20. Stelle weg. Schülerinnen und Schüler, Eltern und die in der Schule Beschäftigten fragen sich:

Hallo? Wie soll das denn gehen?

Protestierende für mehr Geld für gute Schule

Sie protestieren gemeinsam gegen die aktuelle und die zukünftig geplante Rotstift-Politik, haben sich zum "Bremer Bündnis für Bildung" zusammengeschlossen und sammeln Unterschriften unter einen Aufruf (www.bremer-buendnis-fuer-bildung.de). Dem Aufruf haben sich der ver.di-Bezirk Bremen-Nordniedersachsen sowie der DGB-Regionsvorstand Bremen-Elbe-Weser angeschlossen. Am 15. November wird das Bremer Bündnis für Bildung anlässlich der Haushaltsberatungen um 15.00 Uhr ab Hauptbahnhof demonstrieren (Kundgebung: 15.30 Uhr Marktplatz). Macht mit, beteiligt euch!

Harry Eisenach
freigest. Mitglied im Gesamtpersonalrat Bremen
Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen