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Ein Blick hinter die Kulissen

Das Wahlamt arbeitet mit Hochdruck

Maren Zilm, Leiterin des Wahlamtes
Maren Zilm leitet das Wahlamt

Maren Zilm wird eine der letzten sein, die am Abend des 22. Mai die Hochrechnungen für das Ergebnis der Bürgerschaftswahl sieht. Sie leitet das Wahlamt und wird deshalb keine ruhige Minute haben, bis die erste Auszählungsrunde abgeschlossen ist. Arbeitszeiten bis in die Nacht und am Wochenende und viele Überstunden sind im Wahlamt nicht zu vermeiden. Schade findet Maren Zilm allerdings, dass es kaum möglich ist, die Stunden abzubummeln oder langfristig und verlässlich den Urlaub planen zu können.
Im Wahlamt, das zum Statistischen Landesamt gehört, arbeiten außerhalb von Wahlzeiten nur sie und ein weiterer Kollege. Das ist - auch im Vergleich zu anderen Städten - wenig, denn es müssen viele vorbereitende Arbeiten erledigt werden. Gerade im Zusammenhang mit dem neuen Wahlrecht gab es zahlreiche Fragen, die beantwortet werden mussten. Viel Zeit wurde in die Erarbeitung der Wahlordnung investiert. Auch die Gestaltung des Stimmzettels bzw. -hefts, die Organisation des Auszählverfahrens, der Umbau der dafür erforderlichen Räume und die Beschaffung der technischen Infrastruktur waren wichtige Aufgaben.
Erst jetzt für das Massengeschäft, den Versand von Briefwahlunterlagen, den Betrieb des zentralen Wahllokals im ehemaligen Postamt 5 und die Organisation der rund 2700 ehrenamtlichen WahlhelferInnen kommen nun rund 20 befristet Beschäftigte und 35 Auszubildende hinzu. Rund 150 vollgepackte Paletten Papier werden insgesamt angeliefert. Allein acht Paletten mit roten Umschlägen für die Briefwahl wurden bestellt, weil erwartet wird, dass viele Wahlberechtigte die umfangreichen Stimmhefte lieber in aller Ruhe am heimischen Küchentisch durcharbeiten wollen.
Doch es gilt nicht nur Briefe zu verschicken. Auch eine Menge Regeln und Details müssen beachtet werden, damit die Wahlen auch tatsächlich frei, gleich und geheim ablaufen. Dafür gibt es entsprechende Schulungen. Doch um diese Qualität auch dauerhaft zu gewährleisten, ist es unverzichtbar, dass auch einige erfahrene Kräfte zur Verfügung stehen, die bei Zweifelsfragen und bei Problemen weiterhelfen können. Das Statistische Landesamt kann hierfür kein weiteres Personal abstellen. Nur dadurch, dass einige der befristet Beschäftigten schon bei früheren Wahlen im Einsatz waren, ist ein Mindestmaß an Wahlerfahrungen gesichert.

großer Raum mit vielen Schreibtischen, auf denen Bildschirme stehen
Ab dem 22. Mai werden hier im alten Postamt 5 rund 500 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer die Stimmen auszählen

Für die Stimmenauszählung werden 70 Auszählwahlvorstände mit 500 WahlhelferInnen voraussichtlich rund eine Woche lang benötigt. Um Zahlen für verlässliche statistische Hochrechungen zu gewinnen, werden sie am Abend des 22. Mai zunächst 70 Wahlbezirke auszählen, die sorgfältig nach mathematischen Verfahren als repräsentativ ausgewählt wurden. Eine Probeauszählung mit MitarbeiterInnen des Statistischen Landesamtes gibt zu der Hoffnung Anlass, dass das in den Abendstunden gelingt. An den folgenden Tagen werden dann die übrigen 279 Wahlbezirke und 68 Briefwahlbezirke ausgezählt, um das vorläufige amtliche Endergebnis festzustellen.
Am Wahltag werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Statistischen Landesamtes im Einsatz sein, um die KollegInnen des Wahlamtes bei der Arbeit zu unterstützen und einen reibungslosen Ablauf der Wahl sicherzustellen - wie bei jeder Wahl.

Burkhard Winsemann