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Wegweiser durch den Ausbildungsdschungel

Jugendberufsagentur soll helfen

Viele Wegweiser an einer Stange zeigen in verschiedene Richtungen
Wo geht es hin? Nach einem Jahr werden die Erwartungen an die Jugendberufsagentur noch nicht erfüllt (ursprüngliche Fotomontage: Landesinstitut für Schule, Abteilung 1/bearbeitet: EKV)

Wo will ich eigentlich hin in meinem Leben? Welchen Beruf soll ich ergreifen? Wie und wo bewerbe ich mich richtig? Welche Perspektive bieten mir eine Ausbildung oder ein Studium? Das Angebot an Ausbildungsformen und Ausbildungsberufen ist vielfältig und unübersichtlich. Es ist eine große Herausforderung, einen Überblick zu bekommen. Viele finden nur schwer einen Zugang zum Ausbildungsmarkt und sind auf Unterstützung angewiesen. Eltern und Freunde sind da nicht immer hilfreich.
Als Wegweiser im Ausbildungsdschungel ist die Jugendberufsagentur "erdacht" worden. Die öffentlichen Institutionen Schule, Jugendhilfe, Jobcenter und die Bundesagentur für Arbeit sollen enger zusammenarbeiten. Neue Räumlichkeiten werden bezogen. Erstmalig kommen Lehrer_innen, Sozialarbeiter_innen und Berufsberater_innen "unter einem Dach" zusammen. Jungen Menschen bis zum 25. Lebensjahr wird geholfen, eigene Stärken und Interessen zu erkennen, eine Orientierung über die Möglichkeiten des Ausbildungsmarktes zu erhalten und Arbeitslosigkeit unbedingt zu vermeiden.
Unter Beteiligung der Personalräte werden im Rahmen einer dreijährigen Projektphase die Standorte in Bremen-Mitte, Bremen-Nord und Bremerhaven aufgebaut. Neue Konzepte werden entwickelt und erprobt, wie zum Beispiel die "Handreichung Fallbesprechungen in der Jugendberufsagentur Bremen/Bremerhaven". Mit ihr bekommen die Kolleginnen und Kollegen der verschiedenen Institutionen die Möglichkeit, schwierige Situationen gemeinsam zu besprechen. Dieser veränderte Ansatz bei der Begleitung junger Menschen ist zwischen kommunalen Dienststellen und Bundesbehörden nicht so einfach umzusetzen. Es gibt bisher wenige Erfahrungen, auf die zurückgegriffen werden kann.
Schon nach dem ersten Jahr der Projektphase wird deutlich, dass diese neue Form der Arbeit nicht mit den vorhandenen Mitteln zu leisten ist. Eine verbesserte personelle und finanzielle Ausstattung ist erforderlich. Die Projektphase dauert zwei weitere Jahre an. Wir erwarten, dass die Kolleginnen und Kollegen bei der Organisationsentwicklung ausreichend beteiligt werden und der kollegiale Austausch gefördert wird. Kooperation braucht Zeit!

Ivonne Weinhold
Burckhard Radtke