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Fit durch die kalte Jahreszeit

Gesundheitstipps von Janet Binder

Frau am PC in Winterkleidung
Warme Kleidung hilft nicht unbedingt gegen Erkältungen

Wie kommt man möglichst ohne Erkältung und Co. durch die kalte Jahreszeit? Die Arbeitnehmerkammer Bremen gibt Tipps und räumt mit weitverbreiteten Irrtümern auf.
Es heißt ›An apple a day keeps the doctor away‹. Nützt es, jeden Tag einen Apfel zu essen?
In den kalten Monaten ist es gut, seine Abwehrkräfte zu stärken, denn dann ist das Immunsystem besonders anfällig. Die regelmäßige Portion Vitamine ist deshalb wichtig, der tägliche Apfel ist also goldrichtig. Wichtig ist es zudem, ausreichend zu schlafen und jeden Tag rauszugehen. Bewegung und frische Luft sind auch gut für die Stimmung: Dadurch ist der Körper wiederum weniger anfällig für Erkältungen.
Wenn ich länger an meinem Arbeitsplatz sitze, bekomme ich kalte Füße und Hände. Bin ich deshalb anfälliger für Erkältungen?
Kälte kann das Immunsystem schwächen und eine Erkältung dadurch wahrscheinlicher machen. Aber eine Erkältung wird nicht durch Kälte ausgelöst, sondern allein durch Viren. Das Gleiche gilt für nasse Haare: Sie können nicht ursächlich für eine Erkältung sein. Erst wenn sich Erkältungsviren in den Nasenschleimhäuten schon festgesetzt haben, können nasse Haare den Ausbruch einer Erkältung fördern, weil sie den Körper auskühlen und Schleimhäute schlecht durchblutet sind.
Ich möchte im Job nicht unhöflich sein: Darf ich Hände schütteln, wenn ich erkältet bin?
Lieber nicht. Menschen fassen sich häufig an Nase, Mund und Augen. So gelangen die Erreger erst an die Schleimhäute, dann in den Körper und lösen so eine Infektion aus. Deshalb auf die Schnupfennase verweisen und aufs Händeschütteln verzichten; das wird niemand übel nehmen. Um sich selbst zu schützen, ist es ganz wichtig, seine Hände regelmäßig zu waschen. Das reduziert die Zahl an Viren, Bakterien und Keimen. Es genügt aber, die Hände vor einer Mahlzeit zu waschen, nach dem  Toilettenbesuch und wenn man von draußen reinkommt. Die Seife muss dabei auch auf die Fingerspitzen, in den Zwischenräumen und auf dem Handrücken verteilt und verrieben werden. Auch das anschließende Abtrocknen ist wichtig, weil nasse Haut Erreger besser überträgt als trockene.

Hände unter dem laufenden Wasserhahn
Regelmäßiges Händewaschen schützt vor Viren, Bakterien und Keimen

Niese ich besser in die Hand oder in die Ellenbeuge?
In die Ellenbeuge. Denn mit ihr hat man selten Kontakt mit Menschen. Wenn in die Hand geniest wird, dann besser in die linke, mit der man nicht anderen die Hand gibt. Und zum Schnäuzen der Nase sollten immer Papiertaschentücher verwendet werden, die man danach sofort wegwirft. Denn beim Wiederverwenden können Erreger auf der Hand landen und von dort leicht auf andere Menschen übertragen werden.
Heizungsluft trocknet die Haut schneller aus. Wie gleiche ich das aus?
Im Büro sollte es maximal 23 Grad Celsius warm sein. Je wärmer es ist, desto mehr sinkt die Luftfeuchtigkeit, das trocknet die Nasenschleimhaut aus und macht sie anfälliger für Krankheitserreger. Regelmäßiges Lüften hilft: Bei einem Achtstundenarbeitstag im Büro sollte das Fenster dreimal fünf bis zehn Minuten weit geöffnet werden. Wenn das Fenster dauernd gekippt bleibt, trocknet die Raumluft noch stärker aus. Aber nicht nur die Heizungsluft macht der Haut und den Schleimhäuten zu schaffen, sondern auch die kalten Außentemperaturen. Im Winter verfügt die oberste Hautschicht über weniger Fette, die Schutzfunktion der Haut ist somit eingeschränkt. Wichtig ist deshalb, Hände, Gesicht und Lippen regelmäßig mit einer stärker rückfettenden Creme einzucremen.
Soll ich mich gegen Grippe impfen lassen?
Jedes Jahr erkranken bundesweit bis zu fünf Millionen Menschen an Grippe - nicht zu verwechseln mit einer einfachen Erkältung. Für Beschäftigte mit viel Kontakt zu anderen Menschen, beispielsweise im Gesundheitswesen, in der Kita, Schule oder im Einzelhandel kann eine Grippeschutzimpfung sinnvoll sein. Dazu kann auch der Arbeitgeber eine Beratung und die Grippeschutzimpfung durch den Betriebsarzt anbieten - beides ist für die Beschäftigten freiwillig.

Dieser Artikel erschien im November 2015 in der BAM (Bremer Arbeitnehmer Magazin)