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Vertreterpool jetzt!

KollegInnen der Werkstatt Bremen übergeben 500 Unterschriften

Jörn Kroppach überreicht einen "Scheck" mit 500 Unterschriften Herrn Staatsrat Frehe
Betriebsgruppensprecher Jörn Kroppach (rechts) überreicht die Unterschriften Staatsrat Horst Frehe

Unter dem Motto "Vertreterpool jetzt!" machen sich die Kolleginnen und Kollegen der Werkstatt Bremen (Martinshof) auf Initiative ihrer ver.di-Betriebsgruppe stark für eine verbesserte Arbeitssituation. Damit soll gleichzeitig eine bessere Betreuung der behinderten Menschen gesichert werden. Auf einer Personalversammlung im März hatten die Beschäftigten einstimmig die Forderung nach einem Vertreterpool aufgestellt. Gleichzeitig verlangten sie, dass zukünftig auf fest eingestelltes Personal anstatt auf Leiharbeitskräfte gesetzt wird.
Seit März macht die ver.di-Betriebsgruppe durch verschiedene kreative Aktivitäten auf ihr Anliegen nach einem Vertretungspool aufmerksam. Unter anderem wurden über 500 Unterschriften gesammelt, die von Sozialsenatorin Stahmann umgehende Verbesserungen fordern.
Diese Unterschriften wurden nun in Form eines überdimensionalen Schecks der Senatorin Anja Stahmann und dem Staatsrat Horst Frehe vor der Sitzung des Betriebsausschusses am 27. Juni übergeben.

Viele beschriftete Pakete übereinander gestapelt
Aufgetürmt waren Pakete, die die vielfältigen Aufgaben der Werkstatt Bremen symbolisierten. Die Betriebsausschussmitglieder mussten sich einen Weg hindurch bahnen zu ihrer Sitzung.

Gleichzeitig wurde gegenüber den Mitgliedern des Betriebsausschusses mit Nachdruck darauf aufmerksam gemacht, dass eine grundlegend verbesserte Vertretungsregelung nötig ist, um eine gute Förderung der Menschen mit Behinderung zu gewährleisten. Staatsrat Frehe äußerte Verständnis für die Forderungen: "Wir haben alle Interesse daran, dass sich die Werkstatt Bremen weiterentwickelt und gute Leute mit Fachkenntnissen zur Verfügung stehen", betonte der Staatsrat.
Jörn Kroppach, Vorsitzender der ver.di-Betriebsgruppe, erläuterte die Probleme: "Bei den derzeitigen Vertretungsregelungen wird auf Fachlichkeit keine Rücksicht genommen. So kann die fachgerechte Förderung der Menschen mit Behinderung nicht genügend stattfinden", betonte Jörn Kroppach, der selbst Gruppenleiter ist. "Die jetzige Vertretungsregelung funktioniert so, als wenn eine Lehrerin zwei Klassen gleichzeitig unterrichtet. Dass dabei die Qualität verloren geht, leuchtet wohl ein! In einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung ist das nicht anders". Kroppach machte außerdem darauf aufmerksam, dass durch die Einrichtung eines Vertretungspools für Abbau von prekären Leiharbeitsverhältnissen und sichere Arbeitsbedingungen gesorgt wird.
Staatsrat Frehe erklärte sich bereit, von der Geschäftsführung Vorschläge für eine Verbesserung der Vertretungssituation einzufordern. Zusätzlich bot er an, die Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Martinshofs nach den Sommerferien fortzuführen, um schnellstmöglich eine gemeinsame Lösung zu finden.
Die ver.di-Betriebsgruppe steht diesen Vorschlägen aufgeschlossen gegenüber und setzt gleichzeitig ihre kreativen Aktionen fort.

Saskia Coenraats

Fotos: Personalrat Werkstatt Bremen